In "Die Druiden" von Jean Markale gibt es einen Unterpunkt: 'Die Kraft des Wortes'. Ich zitiere: "Eine auswendig gelernte, fehlerfrei rezitierte magische Formel hat nicht die geringste Kraft, wenn sie nicht in der richtigen Art und Weise ausgesprochen wird. In der Vermittlung dieses Wissens und damit dieser Kraft liegt der Sinn der Initiation, die nur durch das gesprochene Wort vollzogen werden kann. Allein die Stimme vermag nämlich Schwingungen und andere feinste Nuancen zu vermitteln, die sich auf keinen Fall beschreiben lassen und die dennoch die Grundlage für eine wirksame magische Handlung sind." (S. 180 f.)
In der Bibel, die ich heidnisch interpretiere (also ganzheitlich und auf keinen Fall christlich, schon gar nicht fundamentalistisch), steht zu Beginn des Johannes-Evangeliums: "Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort." - Hier haben wir wieder etwas, das sich dem logischen Verständnis entzieht und somit in den mystischen, metaphorischen Bereich hineinreicht.
Das ist eine Eigenart der Kelten, der Druiden. Irgendwann gelangt man an einen Punkt, an dem man nicht mehr weiß, ob es sich um Wirklichkeit oder Phantasie handelt, wo sich beides vermischt. An diesem Punkt haben wir die sogenannte Quantenschwelle (das ist eine Formulierung von mir), wo sich der Übergang in eine andere Dimension befindet, ein Tor. Ein Tor zum Göttlichen. Ein Tor zur Anderswelt.
Ich selbst wohne in der Straße "Am Wickrather Tor", nomen est omen. Ich hatte mir die Wohnung nicht wegen des Straßennamens ausgesucht, es war so gekommen.
(Fortsetzung folgt!) |