Ein das christliche Abendland begleitende Kapitel ist die Mystik. Dieses Wort kommt aus dem Griechischen und heißt 'Augen schließen', es wird also der Blick nach innen gerichtet. Durch das Innen haben wir Zugang zum Geistigen, zum Spirituellen.
Die allgemeine Technik dieser Vorgehensweise nennt man Meditation. Sie läßt sich in viele Unterformen differenzieren. Eine meine Unterformen ist mein Zeichnen, wenn ich zeichne, dann ist das für mich wie Meditation.
Ein bedeutender Mystiker ist Meister Eckhard, er hatte natürlich Schwierigkeiten mit der alles beherrschenden Kirche. Die wollte ein Weltreich. Weltreiche sind statisch, sie haben keine Bewegung, da gibt es keine Erkenntnis aus den Tiefen des Alls.
Dort hinein hatten die Druiden intuiert, um Wahrheiten zu erfahren, sie hatten die Götter befragt.
Aus dem Bücher-Nachlaß meines Vaters habe ich u.a. erhalten: Alfred Läpple: Ketzer und Mystiker. Einer der Ketzer, die dort aufgeführt werden, ist Jesus Christus. Er hatte den damals herrschenden Religiösen paroli geboten und zum Dank hatten sie ihn getötet.
Ein nächster, der paroli geboten hatte, war Giordano Bruno. Der wurde auch getötet. G. Bruno stand geistig in der Tradition der Druiden.

Das ist eine Statue, die Giordano Bruno darstellt.
Hildegard von Bingen war auch eine bedeutende Mystikerin, sie hatte Visionen:

Schließlich noch Jakob Böhme. Dieser Mystiker hatte Probleme mit dem Görlitzer Oberpastor, "der sich als Wächter der lutherischen Orthodoxie fühlte" (A.Läpple: Ketzer und Mystiker, S. 214). Der hörte nicht auf, gegen Jakob Böhme und dessen Familie von der Kanzel zu schimpfen und zu toben (vgl. Läpple: Ketzer und Mystiker, S. 214 f.).

Jakob Böhme (1575 - 1624).
Die Mystiker waren Bahnbrecher, sie brachen alte, überkommene Strukturen auf und wollten neues schaffen. Da hatten sie natürlich Ärger gekriegt.
Wenn man ruhig ist, sich anpaßt und nicht sagt, was man wirklich denkt, dann hat man auch keine Probleme.
Wenn man aber was sagt, dann droht der Scheiterhaufen. Thematisiert habe ich das im 2. Teil meines Jero-Epos. Da stehen sich Lichtmeister Jero und die Kampfmönche gegenüber. |